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Die Geschichte von Stadt und Burg Nideggen

beginnt mit dem Baubeginn an der Burg etwa 1170 (andere Quellen: 1177) durch Graf Wilhelm von Jülich. Genau gegenüber war der Bau einer Burg auf dem Berg Berenstein im Jahre 1171 auf Geheiß Kaiser Barbarossas begonnen worden. Babarossa ließ diese Burg errichten, um das Aachener Land zu schützen. Zu dieser Zeit waren der Graf von Jülich weder auffällig reich, noch bedeutend.

Doch schon von Anfang an sicherte der gewaltige Burgfried, der auch »Jenseitsturm« genannt wurde und wird, die Burg. Die Kerker des Jenseitsturms waren gefürchtet und manch damals bedeutender Zeitgenosse hat in ihnen geschmachtet. Heute beherbergt der Jenseitsturm ein Burgenmuseum.

Als der Nachfahre des Grafen, Graf Wilhelm der Dritte, die Grafschaft Jülich mit der Grafschaft Heimbach vereinte, wuchs der Machtbereich beträchtlich. Es war der nächste Graf, Wilhelm lV. von Jülich, der im Jahre 1219 diesen neuen Machtbereich erbte und eine neue Epoche für Nideggen herbeiführte.

Nicht gerade mit Begeisterung hatten die Kölner Erzbischöfe den Aufstieg dieser Grafschaft verfolgt, sondern eher sehr mißtrauisch beäugt. Es kam dann schließlich 1242 zur Schlacht zwischen Köln und Jülich. Der Grund dafür war, das Erzbischof Konrad von Hochstaden zum Krieg gegen den Kaiser rüstete, dabei aber offenbar Wilhelm lV. Von Jülich stark unterschätzt hatte. Dieser erklärte sich kaisertreu und zog gegen die Kölner ins Feld. Im Badewald westlich von Nideggen wurden die Kölner vernichtend geschlagen und der sie anführende Erzbischof geriet verwundet in die Gefangenschaft Wilhelms. Dieser sperrte den Kirchenfürst kurzerhand in einen tiefen Kerker des Jenseitsturms, wo er ihn 9 Monate gefangen hielt. Gegen ein für die damalige Zeit horrend hohes Lösegeld wird der Erzbischof schließlich freigekauft.

Wer weiß ? Vielleicht aus Dankbarkeit über die Gunst des Schicksals, die ihn aus dem Kerker befreite - jedenfalls legte Konrad von Hochstaden nur wenige Jahre später - 1248 - den Grundstein für den Kölner Dom.

Diese Auseinandersetzung war der Auftakt für zahlreiche Kämpfe und Auseinandersetzungen zwischen Köln und Jülich. 1261 stirbt Erzbbischof Konrad von Hochstaden. Der Krieg nahm von nun an unter dem Nachfolger Konrad's, Engelbert ll. von Falkenburg, schrecklich an Härte zu. Um 1267 fiel der Kölner Bischof mit seinen Truppen sengend und mordend in die Grafschaft ein und marschierte auf Nideggen zu.

Am 18. Oktober schließlich kommt es nahe Zülpich zur Schlacht und der Jülicher schlägt die Kölner in Wiederholung vernichtend. Der Bischof gerät wie sein Vorgänger in die Gefangenschaft Wilhelms lV. und lernt ebenfalls die dunklen Kerker im «Jenseitsturm« verdienter Weise überaus gründlich kennen. Alle Verhandlungen der Kirche mit Wilhelm schlagen fehl und selbst der Bannfluch des Papstes mag den wackeren Grafen nicht zu schrecken: der Bischof schmort weiter im Verließ des Jenseitsturms. Am 16. April 1271, also rund 3 ½ Jahre nach seiner Gefangennahme wird der Bischof gegen gewaltige Lösegeldzahlungen und die Abtretung wichtiger Rechte an Jülich aus der Gefangenschaft entlassen. Albertus Magnus soll der Überlieferung nach die Freilassung herbeigeführt haben



In Folge der jahrelangen Abwesenheit des Bischofs wurden die Kölner Bürger mutiger. Deren Bestrebungen nach mehr Unabhängigkeit schwächten die Autorität und Macht der Kölner Führung gleichermaßen, wie sie auch dem Jülicher Freiraum verschafften, seinen Machtbereich auszubauen und zu sichern.. Doch schließlich verließ auch Wilhelm lV. Das Kriegsglück. Schon fast ein alter Mann zieht der furchtlose Graf im Jahre 1278 mit einem 472 Mann starkem Ritterheer in dunkler Nacht nach Aachen, um die Reichsstadt zu erobern und um sie zu einem Teil seines Herschaftbereiches zu machen. Verräter öffnen ihm das Kölntor. Doch der kühne Plan mißlingt. Auch er wird verraten, denn Verräter hatten die Aachener Bürgerschaft gewarnt. Die Aachener warten ab, bis die Ritter in den engen Gassen ihre Manöverierfähigkeit verlieren und fallen dann von allen Seiten über sie her. Der Sage nach wurde der Graf von einem mit dem schweren Hammer wütenden Schmied erschlagen. Seine Söhne Wilhelm, Gerhard und Roland ereilte das gleiche Schicksal.

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